Bilanz der Wasserwacht Prien; Hochwasser 2013
Bilanz der Wasserwacht Prien; Hochwasser 2013
11 Evakuierungen, 250 Einsatzstunden, Rund 10.000 Euro Schaden – So die Bilanz der Wassersacht Prien-Rimsting.
Prien/Rosenheim – Das Wasser zieht sich zurück und offenbart einen ersten, klaren Blick auf das, was in den letzten beiden Wochen passiert ist. Gerhard Wappmannsberger blickt auf den ersten großen Einsatz als neuer Vorstand seiner Ortsgruppe zurück.
Am Samstag, den 1.6. gegen Mitternacht, begann der erste Hochwassereinsatz in diesem Jahr für die Wassserwacht, eine Vermisstensuche, zusammen mit Feuerwehr und DLRG. Gut zwei Stunden nach Einsatzende, eine erneute Alarmierung, drei Personen in Prien müssen aus ihrem Haus gerettet werden. In Zusammenarbeit mit der Wasserwacht Rosenheim und Feuerwehr Prien konnte dieser Einsatz erfolgreich durchgeführt werden.
2.6. Rosenheim Evakuierungen:
Am Sonntag Vormittag wurde eine Mannschaft der Schellen Einsatzgruppe (SEG) des Hochwasserzuges Prien-Rimsting in ständige Alarmbereitschaft versetzt und in die Wasserwachtshütte gerufen. Um sich dort auf die kommenden Einsätze vorzubereiten und im möglichst schnell ausrücken zu können. Die persönliche Schutzausrüstung wurde noch einmal geprüft und dann die Lastruderkähne auf den Anhänger verladen. Wenig später die Verlegung nach Rosenheim, da sich die Lage in Rosenheim und vor allem in Kolbermoor immer weiter zuspitzte. Gegen 21:30 wurde die Evakuierung mehrerer Personen aus ihren Häusern begonnen.
Montag 3.6. 7:00 Osternach: Das ständig steigende Wasser des Chiemsees machte weitere Evakuierungen und Sicherungsmaßnahmen erforderlich. Feuerwehr und Wasserwacht wurden alarmiert. Nachdem alle Personen gerettet waren, wurden weitere Anwohner mit Sandsäcken versorgt und ihnen bei der Sicherung ihrer Häuser geholfen. Die Feuerwehr wurde beim Auspumpen der Öltanks unterstützt.
Samstag, 8.6. Die Wasserwacht beginnt mit den Aufräumarbeiten an ihrer Hütte und deren Umgebung. Dabei zeigte sich aus das Ausmaß der Beschädigungen an der Wachstation: Tauchraum, Werkstatt, Sanitäre Einrichtungen und der Raum mit der Ausrüstung standen unter Wasser.
„Auch wenn viel kaputt gegangen ist, sind wir wieder voll einsatzfähig. Die meisten Stege an den Inseln sind auch wieder benutzbar, so dass auch die Inselrettung wie gewohnt durchgeführt werden kann.“ so Wappmannsberger.
In zwei Ruderkähnen machten sich sechs Junge Wasserwachtler auf, um im Schafwaschener Winkel Plastik und anderes umweltschädliches Treibgut aufzusammeln. 10 große Müllsäcke wurden allein am Samstag gefüllt. „Der Umweltschutz ist ein elementarer Bestandteil unseres Vereins und ich bin Stolz, dass sich auch schon unsere Jugend dafür einsetzt.“ freut sich Wappmannsberger.
Zwei aufmerksame Passanten meldeten ein treibendes 50l Fass Hydrauliköl, welches von der Priener Feuerwehr trotz den deutlich sichtbaren Dellen glücklicherweise ohne Ölverlust geborgen werden konnte.
„Es ist wichtig, Unfälle von vorneherein zu vermeiden, deswegen haben wir auch treibende Bäume und Wurzeln aufgesammelt. Wenn die sich so richtig vollsaugen, aber noch nicht absinken, sind sie kaum noch sichtbar. Aber ein Schiff, das so ein großes Stück Treibgut rammt, kann schnell leckschlagen und sinken. Das kann man sich so vorstellen, wie mit den Eisbergen. An der Oberfläche sieht man nur einen kleinen Teil, vielleicht einen dünnen Ast, aber unter Wasser ist der weit größere Teil und der bildet die größte Gefahr.“
Das Fazit von Gerhard Wappmannsberger: „ Es ist einfach toll wie die Vereine und Hilfsorganisationen hier zusammen gearbeitet haben. Auch die Anwohner sind Klasse, die einfach mithelfen oder den Helfern mal eine heiße Tasse Kaffee anbieten. Dafür möchte ich mich an dieser Stelle ganz herzlich bedanken, ebenso bei allen unseren ehrenamtlichen Mitgliedern“
Auch Andreas Titze, an den meisten Einsätzen beteiligt und SEG-Leiter, ist stolz auf seine Kameraden: „Es hat alles gut funktioniert, wir werden solche Extremfälle in Zukunft in größerem Rahmen weiter trainieren, um noch mehr Einsatzkräfte zur Verfügung zu haben“